Platz 6 im Meisterschaftsfinale für die U14

Platz 6 im Meisterschaftsfinale für die U14

Wer am letzten Wochenende (22./23.06.2024) den teils beschwerlichen Weg ins Langwasser Bad in Nürnberg auf sich genommen hat, konnte zahlreiche amüsante und schöne Impressionen erleben. Dazu auch noch Wasserball, der teilweise die Stimmung zum Brodeln brachte.

Deshalb ein kurzer Exkurs über bisher unbekannte Dimensionen der Wasserball-Fankultur, denn die Bambule, die der Bochumer Anhang hinlegte, war echt erste Sahne. Döp Döp Döp Dödödöp Döp Döp… wer dabei war, hat jetzt wieder den Ohrwurm im Ohr. Quasi Wasserball-Ultras in blau-weiß, aber ohne Bengalos und Schmähgesänge, sondern einfach Party pur.

Exkurs beendet, zurück zum Wasserball…

Die White Sharks mussten leider am Freitag auf das eigentlich beabsichtigte Training verzichten, die  mittlerweile planmäßigen Verspätungen der Bahn machten einen Strich durch die Pläne. So konnte sich Trainer Marvin Wawoczny keinen Eindruck davon machen, wie sich der neuste Spieler der Sharks ins Team einbauen lassen würde. „Neuer Spieler?“, fragen sich die Lesenden jetzt vielleicht. Ja, denn extra für die Endrunde war Theo Lightner aus San Diego mit seiner Mutter eingeflogen, ein 14-jähriger US-Boy mit deutschen Wurzeln, der ab August für einige Monate in Deutschland zur Schule und zum Wasserball gehen wird.

Am Samstag saßen einige Eltern bereits im Zug gen Süden, als es gegen 6:45 Uhr an den Zimmertüren klopfte. Nach einem mehr oder weniger ausgiebigen Frühstück mit Stau an der Pancake-Maschine ging es in Richtung Schwimmhalle. Erster Gegner der Platzierungsrunde um die Plätze 5-8 war die gastgebende Mannschaft des Post SV Nürnberg.

Zu Einlaufmusik und mit Stadtflagge in den Händen marschierten die Teams zur Mannschaftsvorstellung, ein erster winziger Gänsehautmoment. Das Spiel begann dann genau so, wie es NICHT laufen sollte… erster Angriff von Nürnberg, Strafwurffoul, Tor, 0:1. Doofer Start. Die Sharks taten sich etwas schwer und brauchten fast zwei Minuten, um zu reagieren. Doch dann lief die Tormaschine und am Ende des ersten Viertels lagen die Sharks mit 6:1 in Führung. „Läuft…“ dachte man auf der Tribüne, doch manchmal kommt es anders und öfter als man denkt… denn im zweiten Viertel hörten die Sharks nahezu mit dem Spielen auf. Nürnberg bekam kräftig Oberwasser und konnte Tor um Tor erzielen, so dass die komfortable Führung gegen Ende der ersten Hälfte auf ein mickriges Törchen geschrumpft war. Zum Glück für die Sharks wurde doch noch einmal getroffen und ein 8:6 in die Pause gerettet.

Nun zog ein mittelschweres Gewitter über die Bank der White Sharks. Doch nach Regen kommt ja wieder Sonnenschein, so dass das Spiel in der zweiten Hälfte doch recht einseitig wurde. Vorne wurde ordentlich kombiniert und getroffen und hinten wurde die Abwehr zum Bollwerk, so dass in den beiden letzten Vierteln (5:0, 6:0) kein einziger Treffer der Nürnberger zugelassen wurde. Letztendlich ein deutliches 19:6 für die Sharks in dieser Begegnung, bei der unser Neuzugang Theo tatsächlich gleich zum „Man of the Match“ gewählt wurde.

Tore für die Sharks:

Theo (4); Mats, Max (je 3); Giulien, Lasse, Philipp (je 2); Mika B., Niklas, Tammo (je 1)

Am Samstagnachmittag war der Gegner dann der SV Würzburg 05. Noch gut bekannt aus der Zwischenrunde, bei der die White Sharks deutlich gewonnen hatten. Das sollte jedoch nicht bedeuten, dass es immer so weiterlaufen muss. Aber erstmal Anschnallen und Festhalten, ab ging die wilde Achterbahnfahrt.

Im ersten Abschnitt lief es rund bei den Sharks, unter anderem brachten drei Tore von Max innerhalb von 42 (!) Sekunden ein 6:1 zum Viertelende zustande. Aber was dann im zweiten Abschnitt los war, lässt sich schwer beschreiben. Ähnlich wie im ersten Spiel war wieder der Wurm bei den Sharks drin. Die Würzburger spielte deutlich effektiver und trafen, wie sie wollten – meistens aus der Distanz. Nach sieben Treffern ohne Antwort lag Würzburg plötzlich am Ende des dritten Viertels mit 8:7 in Führung. Zu allem Überfluss hatten die Sharks auch bereits den ersten Spieler durch drei persönliche Fehler verloren.

Der gepflegte Leser erinnert sich an die zu Anfang erwähnte brodelnde Stimmung, oder? Genau jetzt war der erste Höhepunkt der Brodelei erreicht. Die Partie wogte hin und her, Ausgleich – Führung – Ausgleich, dann über drei Minuten keine Tore. Die Spannung kaum auszuhalten. Doch zum Glück hatten die Sharks das selbige auf ihrer Seite und konnten durch zwei weitere Tore von Max (diesmal innerhalb von 24 Sekunden) ein 11:9 erspielen, das dann über die Zeit gebracht wurde.

Tore für die Sharks:

Max (6); Giulien (2); Mats, Lasse, Theo (je 1)

Im abschließenden Spiel gegen den OSC Potsdam am Sonntagmorgen würde es also um Platz fünf gehen. In der Vorbereitung auf die Zwischenrunde hatten die Sharks mit Potsdam trainiert und dabei auch überzeugt, doch unser Trainer machte vor dem Spiel deutlich, dass mit einer anderen Mannschaft zu rechnen sei. Potsdam hatte auch in den beiden ersten Spielen wenig Schwachstellen gezeigt und jeweils deutlich gewonnen.

Auch diese Begegnung war nichts für schwache Nerven. Beide Teams standen gut in der Abwehr, so dass es den Sharks erst nach knapp drei Minuten gelang, mit 1:0 in Führung zu gehen. Dann wurde Potsdam dominanter und konnte zum Viertelende auf ein 1:2 aus hannoverscher Sicht stellen. Insgesamt war das Spiel der Sharks leider von einigen Unkonzentriertheiten geprägt, wie auch schon in den beiden vorangegangenen Partien. Der OSC nutzte die Fehler konsequent aus und vergrößerte den Vorsprung zur Halbzeitsirene auf ein 6:2. Auch im dritten Abschnitt gelang bei den Sharks wenig, bei Potsdam etwas mehr – 8:3 vor dem letzten Viertel.

Der finale Abschnitt ließ das Adrenalin durch die Adern schießen, denn auf ein Mal waren die Sharks nicht mehr zahnlos, sondern schnappten Tor für Tor zu. Potsdam schien langsam die Luft auszugehen und spätestens beim Treffer zum 6:9 war der Anhang wieder voller Hoffnung, denn es waren noch 3 Minuten zu spielen. Angriff um Angriff rollte auf das Potsdamer Tor, doch leider wollte den Sharks nur noch ein weiterer Treffer gelingen, so dass am Schluss ein 7:9 im Spielbericht eingetragen wurde. Tapfer gekämpft, kleine Sharks! Der nimmermüde Anhang spendete tröstenden Applaus für die Jungs.

Tore für die Sharks:

Jannes (3); Max (2); Giulien, Mika D. (je 1)

Neben der Platzierungsrunde gab es auch noch die Endrunde um die Medaillen, hier konnte die SG Neukölln den Titel souverän verteidigen. Ein Highlight waren auf jeden Fall die Spiele mit Beteiligung von Blau-Weiß Bochum und die Bochumer Jubelszenen nach der gewonnenen Bronzemedaille.

Der Dank geht an den Post SV Nürnberg für die hervorragende Ausrichtung, an das Kampfgericht und den DSV sowie natürlich an die mitgereisten Eltern und Fans für die Unterstützung der White Sharks.

…und jetzt alle: DÖP DÖP DÖP DÖDÖDÖP DÖP DÖP…

Die Abschlusstabelle:

  1. SG Neukölln Berlin
  2. DHfK Leipzig
  3. SV Blau-Weiß Bochum
  4. SV Cannstatt
  5. OSC Potsdam
  6. White Sharks Hannover
  7. Post SV Nürnberg
  8. SV Würzburg 05

Bericht: Jens Werner