„Die Hansestadt erobert” oder “Andere Besen kehren anders“

Bremen, 15. und 16. Juni 2024

Norddeutsche Meisterschaft U16

“Die Hansestadt erobert” oder “Andere Besen kehren anders”

Bremen? Wasserball? Wie passt das zusammen? Das ist doch in dieser Beziehung ein weißer Fleck auf der Norddeutschlandkarte.

Die Fragen gab es im Vorfeld, als klar war, dass dort um die Norddeutsche Meisterschaft U16 gespielt werden sollte.

Einen ehemaligen White-Sharks-Spieler hat es beruflich nach Bremen verschlagen. Er ist dort beim SV Bremen 1910 dabei, das Wasserballspiel wieder in der Hansestadt zu etablieren. Früher wurde dort auch schon Wasserball gespielt wie mir berichtet wurde.

Los ging’s am Sonnabend um 9 Uhr bei LIDL in Vahrenwald. Die Spieler wurden auf die Fahrzeuge aufgeteilt, wegen einer kurzfristigen Spielerabsage konnte sogar ein Auto stehenbleiben. Nach einer entspannten Anreise durch den Norden erreichten wir gegen 10:30 Uhr das Horner Bad – und es regnete. Bähm, was für ein SCHWIMMBAD ist das bitte???? Hell, erfrischend, weitläufig. UND – freundliches Personal.

Wegen des Wetters fiel der Mannschaftsspaziergang incl. Besprechung unter dem Interims-Trainer Ramon Dohle deutlich kürzer aus. Aber das sollte keine negativen Folgen für das erste Spiel haben. Um Punkt 12 Uhr sollte es nach Turniereröffnung und Mannschaftsvorstellung losgehen! Losgehen – richtig gelesen. Als Wasserballer weiß man, dass zum Spiel auch ein Wasserball gehört. Ohne den wird es schwierig. Nach einer kurzen Unruhe waren ausreichend Bälle gefunden, die dann allerdings noch aufgepumpt werden mussten. Bremen hat laaaaange kein Turnier ausgerichtet, alles gut.

Die Mannschaft von Hellas Hildesheim war unser erster Gegner. In einem fairen Kampf mit ganz wenigen Fehlern unsererseits bezwangen wir die Truppe mit einem sicheren 27:9. 4 Fehler bei uns, 9 bei Hildesheim. Unsere Mannschaft war gut besetzt angetreten, 2 Torwarte, 12 Feldspieler. Gewechselt wurde immer in Blöcken in den Viertelpausen.

Der Einstand des Trainers war besiegelt und das zweite Spiel konnte kommen.

Hier sollten wir uns mit den Spielern des WSV Wolfenbüttel im Kampf um Ball und Punkte messen.

Unserer vollen Auswechselbank hatte WF genau einen Spieler entgegenzusetzen. Das ließ Böses erahnen. Und so kam es auch! Aber nicht sofort – zunächst ging WF mit 2:0 in Führung, sodass Ramon bereits nach 3:13 Minuten eine Auszeit nahm. Kurze Taktikbesprechung und die Attacke gegen die Südost-Niedersachsen begann. Ball um Ball wurde im Tor von WF versenkt. Persönliche Fehler gab es bei beiden Mannschaften, bei WF ein wenig mehr, sodass ein Spieler vor dem Ende das Wasser verlassen musste. Die Haie durchpflügten das Becken, machten Tor um Tor. Auch das Geschrei des gegnerischen Trainers konnte unsere Spieler nicht aus der Ruhe bringen. WF gelang nach der anfänglichen Führung noch 4 weitere Treffer, doch die White Sharks siegten mit 38:6.

Im Anschluss ging’s auf die Heimreise, es sollte eine kurze Nacht werden – am Auto auf dem Parkplatz regnete es wieder.

So klingelten am Sonntag bereits um 4:30 Uhr die ersten Wecker. Treffen um 6 Uhr, erstes Spiel um 9 Uhr. Um 7:20 Uhr stiegen wir aus den Autos – regnete.

Als erstes Spiel des Tages ging es gegen den SV Bremen 1910 ins Becken. Der vermeintlich schwächste Gegner des Wochenendes. Das sollte sich auch ganz schnell bewahrheiten. In diesem Spiel wurden seitens der Sharks Spieler gepusht, die sonst eher in der 2. Reihe spielen. So erzielte Svend 2 Treffer für die Sharks und ließ sich stolz abklatschen.

Am Ende zeigte das Display des Protokolltischs ein 42:3 für die Gäste aus Hannover.

Das letzte Spiel hatte den Hamburger TB als Gegenspieler im kühlen Nass. Nach den Erfahrungen der vorhergegangenen 3 Spiele entwickelte sich dieses Spiel zum Selbstläufer. Svend gelangen wiederholt 2 Treffer. Und Leonard gelang eine Besonderheit, die ich in dieser Form auch noch nicht gesehen habe. Ihm ist es gelungen, in 2 Minuten und 8 Sekunden den Ball 4 mal in Folge einzunetzen. Quattrick nennt sich das im Sportsprech. Der Schlusssummer erklang beim Stand von 37:4.

Bei der anschließenden Siegerehrung gab’s eine schicke Goldmedaille mit einem weihnachtlich goldenen Schleifenband.

Die Taschen wurden gepackt, die Tröten und Trommeln verstaut, ab zum Auto – es regnete.

Er war ein schönes Wasserballwochenende in der Hansestadt an der Weser mit lautstarken Eltern-Fans und einem gelungenen Abschluss als Norddeutscher Meister. Ein großer Dank geht an dieser Stelle an Ramon Dohle, der aus allen Spielern das Beste herausgekitzelt hat, um diesen Erfolg zu erringen.

SV Bremen 1910, wir kommen wieder gerne zu euch in eure tolle Halle!

Spieler vom Wochenende:

Fionn Hentsch, Lukas Ohde, Leonard Przetak, Jan Müller, Nico Wink, Nick Meyer, Moritz Wiegmann, Svend Sippel, Elias Honarvar, Milan Ronnenberg, Giulien Hahn, Lasse Thesing, Maximilian Loth, Niklas Gatzemeier

Bericht: Jürgen Przetak